Unsere Methoden

Unsere Methoden

Immunchemische Untersuchungen (Immunoassays) gelten als hinweisgebende Analysen, die nur als Vorteste eingesetzt werden. Sie liefern erste Hinweise auf eine Substanzklasse bzw. auf deren Abwesenheit. Positive Ergebnisse sind für sich isoliert genommen nicht gerichtsverwertbar und müssen durch ein weiteres unabhängiges (i.d.R. chromatographisches) Verfahren bestätigt werden.

Als beweisende Analysenverfahren gelten chromatographische Methoden, die im FTC München mit massenspektrometrischen Detektoren kombiniert werden. Dadurch können Moleküle aus einem Substanzgemisch aufgetrennt und anschließend identifiziert und quantifiziert werden. Als Analysentechnik werden in der Regel die Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) und die Flüssigkeitschromatographie-Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) verwendet.

Als weitere Methode kommt die Flüssigkeitschromatographie in Kombination mit hochauflösender Massenspektrometrie (LC-QTOF-MS) zum Einsatz. Es handelt sich dabei um ein modernes Analysenverfahren, das auf der Bestimmung der exakten Molekülmasse basiert, wodurch die Elementzusammensetzung (Summenformel) einer Substanz ermittelt werden kann. Die hochauflösende Massenspektrometrie hat sich mittlerweile als „Goldstandard“ für den Nachweis Neuer Psychoaktiver Substanzen (NPS) etabliert.

Bei den NPS handelt es sich um ein breites Spektrum verschiedenster Drogen, darunter synthetische Cannabinoide („Spice“), synthetische Cathinone, Designerbenzodiazepine, synthetische Opioide, Tryptamine und einige weitere Substanzen. Sie werden im Internet oder auf dem Schwarzmarkt als „legale“ Ersatzdrogen für Cannabis, Amphetamin, Ecstasy oder Kokain angeboten. Aufgrund der Vielzahl der neu auftretenden Verbindungen und der hohen Marktdynamik stellt der Nachweis dieser Substanzen eine Herausforderung für die forensische Toxikologie dar. Das FTC München aktualisiert ständig seine Methoden, um die Erfassung auch erst jüngst beschriebener neuer Substanzen zu gewährleisten.

Exkurs: Hochauflösende Massenspektrometrie als neue Untersuchungstechnik

Die Kopplung der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie mit der Flugzeit-Massenspektrometrie („Time of Flight“, TOF) bietet ein modernes Analysenverfahren, das auf der Bestimmung der exakten Molekülmasse basiert, wodurch die Elementzusammensetzung (Summenformel) der Analyten ermittelt werden kann. In einem Flugzeit-Massenspektrometer werden die in einer Ionenquelle erzeugten Ionen durch einen elektrischen Impuls beschleunigt und in einem sogenannten Flugrohr aufgrund ihrer massenabhängigen Flugzeit unterschieden. Die Flugzeit ist umso länger, je schwerer die Ionen sind. Demnach erreichen schwere Ionen den Detektor später als leichte.

Die Auswertung der hochauflösenden Massenspektren erfolgt mit Hilfe einer speziellen Software, die mit einer Spektrendatenbank verknüpft ist. Die in der Datenbank enthaltenen Fragmentspektren tragen neben der exakten Masse, der Retentionszeit und dem Isotopenverhältnis zur Identifizierung der Substanzen bei. Ein großer Vorteil der TOF-Analytik ist die Möglichkeit einer retrospektiven Datenanalyse. Da bei Time-of-Flight-Massenspektrometern alle erzeugten Ionen registriert und in den Rohdaten gespeichert werden, ist eine gezielte Suchanalytik auch im Nachhinein möglich.

Listen mit den jeweils aktuell zu erfassenden Analyten können von offiziellen Stellen schriftlich, gerne auch per Mail bei info@ftc-muenchen, angefordert werden.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ein sogenanntes Non-Targeted Peak Finding durchzuführen. In diesem Fall handelt es sich um eine ungerichtete Analyse, bei der das gesamte Chromatogramm nach auffälligen Peaks durchsucht wird.

 

 

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